Ostello
Medien
Bericht aus
der BZ
Wie Familienweihnacht, nur grösser: In Liestal soll am 24. Dezember niemand allein sein Drei Liestalerinnen und ein Liestaler haben den Verein Ostello gegründet: An Heiligabend bieten sie Armutsbetro!enen und einsamen Personen ein Abendessen an. In der Region gibt es diverse weitere Angebote. Ein festliches Essen, gemeinsames Singen, mit der ganzen Familie Weihnachten feiern – was für viele Menschen Tradition hat, können nicht alle so geniessen. Wer einsam ist oder sich eine Feier nicht leisten kann, erlebt Weihnachten nicht wie alle anderen. Für ebendiese Personen gibt es in Liestal nun ein neues Angebot: Der Verein Ostello organisiert dieses Jahr erstmals im Stadtsaal des Liestaler Rathauses ein Weihnachtsfest für von Armut Betroffene sowie Einsame. Hinter dem Verein stehen Marianne Quensel, Pascale und Dominique Meschberger sowie Beat Gränicher. Sie alle sind in Liestal zu Hause und auch politisch aktiv. «Als die beiden Meschberger-Frauen mit der Idee auf mich zukamen, war ich sofort dabei», berichtet Quensel. Auch sie habe schon eine ähnliche Idee gehabt: «Ich fragte mich immer wieder, wie man eigentlich sinnvoll Weihnachten feiern könnte.»
Um das Vorhaben nicht nur mit drei SP-Frauen durchzuführen – Pascale Meschberger ist Stadträtin, Dominique Meschberger Einwohnerrätin, und
auch Quensel ist in der Liestaler SP –, habe man das Projekt geöffnet. Hinzu kam SVP-Einwohnerrat Gränicher, gemeinsam gründeten die vier
den Verein Ostello. Bisher haben die vier das Weihnachtsessen in Liestaler Publikationen wie
«Liestal aktuell» und «Lima» veröffentlicht, weiter haben sie Einladungen an Personen verschickt, die Sozialhilfe beziehen. «Es gab viele Rückmeldungen: Ich habe E-Mails erhalten von Menschen, die das ein tolle Sache finden, und ich werde auch auf der Strasse darauf
angesprochen», berichtet Quensel. Aber: «Angemeldet hat sich leider noch niemand.» Quensel denkt, dass die Hemmschwelle zu hoch ist: Wer sich einsam fühlt
oder ein tiefes Einkommen hat, will dies oft nicht zugeben.
Doch sie betont: «Das ist alles sehr niederschwellig, es werden keine Kontrollen oder Ähnliches durchgeführt. Jede und jeder ist willkommen, wir freuen uns über jeden Gast, mit dem wir feiern können.» Und: Wenn sich jemand wegen der Dunkelheit auf dem Weg nach Hause Sorgen mache, werde ein Transport organisiert. Auch abholen könne man Menschen, für die der Weg in den Stadtsaal zu schwierig ist.
Das Abendessen findet am 24. Dezember statt, der Abend beginnt um 17 Uhr und dauert bis 20 Uhr. «Wir machen gemeinsam Musik, erzählen die
Weihnachtsgeschichte, reden und hören einander zu», erklärt Quensel. «Einfach gemütlich Weihnachten feiern, wie in der Familie», das sei das
Ziel. Es gebe ein gutbürgerliches Essen sowie ein Dessertbuffet, geholfen werde von Freiwilligen. Einige hätten sich schon gemeldet, weitere suche
man noch immer. Finanziert wird das Projekt durch Sponsoren: Es sei bereits genug Geld zusammengekommen. Man rechne auch damit, dass einige Besuchende spontan vorbeikämen, so Quensel – es sei aber für genug Essen gesorgt,
sodass auch Spontanentschlossene noch versorgt werden könnten. Platz habe man für rund 70 bis 80 Personen. Im Stadtkanton gibt es bereits diverse ähnliche Angebote. Schon am 16. und 17. Dezember gibt es etwa im Treffpunkt Glaibasel ein Noch keine Anmeldungen Auch Spontane dürfen komme
In der Stadt gibt es mehr Angebote Alleine an Weihnachten? Weihnachtsmittagessen. Am 24. Dezember findet eine offene Weihnachtsfeier mit festlichem Essen für Menschen
ohne Familienanschluss in der Gellertkirche statt, auch in der Thomaskirche und im Andreashaus werden Feiern durchgeführt. Die traditionelle
Kundenweihnacht des Cevi Region Basel findet am 25. Dezember statt. Im Baselbiet organisiert etwa die Heilsarmee Liestal am 24. Dezember ein
Weihnachtsfest mit Abendessen.
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